Das Bergpanorama in Diepolz


Am 1. Oktober wurde die Installation auf dem Gelände des Allgäuer Bergbauernmuseums Immenstadt-Diepolz der Öffentlichkeit übergeben. Die Stadt Immenstadt hat uns mit Gesamt-konzeption, Entwurf, Planung und Projektleitung beauftragt.
Sponsoring: Raiffeisenbank Oberallgäu-Süd eG

Der Standort:

Das höchstgelegene Pfarrdorf Deutschlands, Immenstadt-Diepolz liegt am Südhang des 1.200 Meter hohen Hauchenbergs vor der grandiosen Kulisse der Allgäuer Alpen. Hier entstand 2002 das Allgäuer-Bergbauernmuseum, von dessen Freiluft-Rundweg aus sich der Blick auf die herrliche Bergwelt vom Ammergebirge bis zum Säntis in der Schweiz auftut.

Das Museumsglände bot sich aufgrund seiner außergewöhnlichen Lage mit der hervorragenden Sicht und im didaktischen Zusammenhang als idealer Standpunkt für die Installation an. In Zusammenarbeit mit der Stadt Immenstadt wurde das Projekt schon im Herbst 2001 geplant und schließlich im Frühjahr 2002 dort in Angriff genommen.



Projektbeschreibung


Um das einzigartige Bergpanorama von Diepolz hervorzuheben beschloß man eine didaktische Visualisierung der Berggipfel von einem Aussichtspunkt in der Nähe der Höfle-Alpe. Die Idee wurde greifbar.

Das Bergpanorama von Diepolz ist die erste Installation dieser Art, die die Bergwelt nicht nur durch eine Grafik oder durch ein plastisches Modell erschließt, sondern sie im wahrsten Sinne "transparent" macht – durch Hindurchschauen und geschicktes Übereinanderlegen von Linien und Flächen kann der Betrachter Gipfel erkennen und über Pfeile zuordnen.

In einem 1:1 Plexiglas-Modell wurden zunächst vor Ort die Variablen zur optimalen Deckungsgleichheit sowie verschiedene grafische Ansätze erprobt. Im 1:10 3-D Modell aus Kapa-Line und Karton konnte der Grundrissplan festgelegt und die praktische Umsetzung verdichtet werden.

Die Bebilderung der Tafeln geschah in mehreren Arbeitsschritten. Zunächst wurden die Gebirgs-Konturen nach professionellen Fotografien genauest nachgezeichnet, aus matter Dekor-Folie geplottet und von hinten auf das Plexiglas aufgezogen. Ebenso wurden die farbigen Flächen nachgezeichnet und zwar so, dass die verschiedenen Gebirgszüge sich voneinander abheben. Das Farbspektrum deckt sich mit dem des CI des Sponsors – der Raiffeisenbank. Der Trasparent-Effekt konnte nur durch grobgerasterten Siebdruck erreicht werden, sodass durch das farbige Raster hindurch die echte Landschaft zu erkennen bleibt. Gipfelbezeichnungen und Text wurden in einem weiteren Arbeitsschritt aus wetterfester, UV-beständiger 3-M-Folie geplottet und aufgezogen, die Euregio Karte eigens im Digitaldruck realisiert. Auf ihr kann man die flächige Verbreitung der sichtbaren Berge nachvollziehen und der weite Blickwinkel auf fast ein Zehntel des Alpenbogens sowie die Europa-zentrale Lage des Örtchens Diepolz werden deutlich.

Das Bergpanorama ist als "leichte" Konstruktion konzipiert und trotz spezieller Anforderungen an Statik und Stabilität gelang es, die 25 mm starken, 60 x 240 cm großen Plexiglastafeln "anmutig" in das Museumsgelände zu integrieren. Wie eine nähere Abbildungsebene gliedern sich die Stehlen auf einer Wegstrecke von ca. 5m, je um 30° versetzt halbkreisförmig in die Landschaft ein und sind doch in einem sicheren Betonfundament verankert.

Das komplexe Projekt Bergpanorma stellte bis zu seiner Übergabe am 1.10.2002 hohe Anforderungen an Fachleute aus den Bereichen Werbetechnik, Folientechnik, Glasherstellung, Architektur und Druck. Jetzt steht es am oberen Hang des Museumsgeländes und bietet ein optisches Erlebnis für viele Museumsbesucher.


Die Eröffnung:


Die Entscheidungsträger der Raiffeisenbank Oberallgäu-Süd eG und der Stadt Immenstadt machten am 01.10.2002 den Blick frei.
v.l.n.r.: Gerhard Klein, Hermann-Josef Stüttgen, Otto Schmid, Bürgermeister Gerd Bischoff, Claudius Janner, Wolfram Kössel, Siegfried Zengerle

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